Herausforderungen beim Sprechen und Singen

… und wie wir daran wachsen können!

Zu jeder Zeit, in jeder Lebensphase, in allen Bereichen unseres Alltag begebenen sie uns ständig: Herausforderungen. Und für jeden von uns sind Herausforderungen unterschiedlich definiert und werden vor allem unterschiedlich wahrgenommen. Während der Eine es ein lösbares Problem nennt, bezeichnet der Nächste es als unüberwindliches Hindernis und der Dritte als spannende Challenge. So unterschiedlich die Empfindungen der Herausforderungen, so unterschiedlich sind auch die Themen selbst - auch innerhalb eines inhaltlichen Bereichs. 

Beim Singen können die Herausforderungen beispielsweise im musikalischen Bereich liegen: Töne treffen und halten, Noten lesen, Harmonien verstehen oder eine gesunde Technik anwenden. Beim Sprechen liegt der Problem-Fokus mehr auf einer deutlichen Aussprache, einer souveränen Sprechweise, der angemessenen Lautstärke und des passenden Sprechtempos. 

Doch die eigentliche Herausforderung sowohl beim Singen als auch beim Sprechen liegt ganz woanders: Das bist Du selbst. 

Eine der größten Aufgaben ist es, nicht nur dem inneren Kritiker zuzuhören, sondern sich selbst und die eigene Stimme anzunehmen. Sich zu befreien von Denkweisen und Überzeugungen, wie „das macht man doch nicht“ (laut werden, komische Geräusche ausprobieren…) und sich zu befreien vom „peinlich berührt sein“, wenn wir Töne erzeugen. Daran zu arbeiten, die sich drehenden Fragen im Kopf loszuwerden: „Was denken wohl die anderen, wenn ich plötzlich anders spreche / laut singe…“, „Darf ich überhaupt gehört werden?“, „Bin ich gut genug?“…

 

Wird der Bühnenauftritt oder die Präsentation zur Mission Impossible?

 

Selbstabhängig statt abhängig perfekt

Klingt eher nach Persönlichkeitsentwicklung, als nach Stimmtraining? Richtig! Wenn wir uns auf Stimmarbeit einlassen, dann wachsen wir nicht nur mit unserer Stimme, sondern auch mit unserer Persönlichkeit. Wir lernen ein eigenes Bewusstsein für unseren Körper, die Klangfarbe unserer Stimme und unserer Sprechweise zu entwickeln und uns unabhängig zu machen von der Meinung anderer. Eine gesunde Selbstabhängigkeit schafft die Möglichkeit zur Weiterentwicklung - ohne auf (ungefragtes) Feedback angewiesen zu sein. 

Jorge Bucay schreibt in seinem Buch „Drei Fragen: Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?“: „Selbstabhängig sein heißt festzustellen, dass ich mir weder selbst genüge noch allmächtig bin, dass ich meine Schwachstellen habe und nicht immer alles bekomme, was ich mir wünsche, aber dass ich immer für mich selbst verantwortlich bin.“ 

Verantwortung übernehmen und dabei nicht den Anspruch an Perfektionismus haben oder alles alleine schaffen zu wollen, ist im Alltag mit seinem Netz aus Beziehungen, Erwartungen und Wünsche sicherlich nicht immer einfach. Wenn es Dir jedoch gelingt auf diese Weise erwachsen zu sein, ist es unfassbar stark und wirksam! 

 

Sei mutig!

Rosalie ist Mitte 40 und ist fest davon überzeugt, dass ihre Stimme nach "Kleinmädchen-Stimme" klingt und sie insgesamt mit ihrem Auftreten wenig souverän und kompetent wirkt. Von einer Führungsposition hat sie manchmal geträumt, aber es aufgrund ihrer stimmlichen und körperlichen Erscheinung ganz sicher nicht für möglich gehalten ... bis sie sich mit ihrer Stimme bewusst auseinander gesetzt hat:

Rosalie musste zunächst mit ihren alten Denkweisen aufräumen, dass Stimme und Sprechweise unveränderlich sind und eben halt angeboren. Sie hat ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass auch sie eine entspannte Sprechstimmlage hat, mit der sie souverän und sicher wirkt. Dass sie trotz Ihrer introvertierten Persönlichkeit auf der Bühne stark wirkt und Vorträge sogar richtig Spaß machen können - obwohl sie ungern im Mittelpunkt steht. Rosalie hat sich viel mit Ihren Ressourcen und Stärken beschäftigt und sich sehr bewusst in herausfordernde Situationen begeben. Das positive Feedback und vor allem die Tatsache, dass Sie in den Situationen ganz selbst bestanden hat, haben sie kontinuierlich gestärkt und sie in Ihre Selbstwirksamkeit gebracht.

Heute hat Rosalie einen neuen Job: Sie leitet eine Abteilung und führt sicher und souverän Ihre zehn Mitarbeiter.

Im Stimmtraining - unabhängig davon, ob es um die Sing- oder Sprechstimme geht - ist ein entscheidender Schlüssel, der Aufbau vom Selbstvertrauen. Denn: Selbstabhängigkeit braucht ein starkes Selbstvertrauen. Dafür braucht es vor allem Erfahrungen, sich von innen heraus aus schwierigen Situationen befreit zu haben bzw. sich Herausforderungen gestellt und diese bewältigt zu haben. Voraussetzung ist die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und der Wille und erste Schritt zur Selbstbestimmung. 

Wir als Trainer können diesen Prozess mit Deinem Vertrauensvorschuss anstoßen und begleiten und somit mit Dir zusammen eine befreite Stimme erarbeiten.

 Worauf wartest Du also noch?

 
 
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Meine Stimme ist ein Genussmittel